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Professor trägt Baby eines Studenten auf dem Arm

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Gasthörer an Universitäten sind nichts Besonderes. Eher selten trägt sie der Dozent jedoch auf dem Arm. Außer: Sie sind erst fünf Monate alt. Geschehen ist das jetzt in den USA. Wayne Hayer, der am Morehouse College in Atlanta laut CNN Kinesiologie studiert, nahm seine kleine Tochter Assata mit in seinen Algebra-Kurs. Frida, die Mutter der Kleinen, hatte wichtige Besorgungen zu machen und ein Babysitter war nicht aufzutreiben. Es war die letzte Vorlesung vor den Klausuren, Wayne musste also erscheinen.

Oft hört man von ähnlichen Fällen wie dem von Wayne und Frida Hayer. Die passende Fürsorge für sein Kind zu finden, kann auf der ganzen Welt frustrierend sein – und oftmals auch teuer. Wie in den USA. Im Bundesstaat Georgia, dessen Hauptstadt Atlanta ist, kostet die Säuglingspflege im Durchschnitt jährlich 7644 US-Dollar. Diese Zahlen hat die Georgia Early Education Alliance for Ready Students, eine Non-Profit-Organisation, die sich für eine qualitativ hochwertige Frühförderung von Kindern einsetzt, veröffentlicht. Im Monat kostet die Betreuung im Bundesstaat damit durchschnittlich 637 Dollar.

Kein Wunder also, dass es immer wieder Fälle gibt, bei denen Eltern keine Babysitter finden und ihre Kinder letztendlich mit zur Arbeit oder in die Uni nehmen müssen. Wayne Hayers erste Vorlesung an diesem Tag fiel aus. Er ging mit Assata in die Studentenlounge und bereitete seinen nächsten Kurs vor. Danach folgte das Seminar, das viral ging. Algebra-Professor Nathan Alexander sah, dass Wayne seine Tochter auf dem Arm hielt und nahm sie ihm kurzerhand ab. Damit sein Student in Ruhe mitschreiben konnte, band er sich Waynes Tragegurt um und hielt seine Vorlesung mit Assata auf seinem Arm. Sie zeigte sich von ihrer besten Seite und schlief am Ende der Vorlesung sogar auf dem Arm des Professors ein. Die Studenten – am Morehouse College studieren ausschließlich Männer – fanden die Aktion cool und posteten Bilder und Statements in den sozialen Netzwerken. So bekam auch Uni-Präsident David Thomas Wind davon – und zeigte sich angetan.

Es bleibt zu hoffen, dass die kleine Assata auch in den nächsten Wochen so ruhig bleibt, wenn Papa Wayne mal lernen muss. Einen guten Eindruck bei den Studenten und beim Professor hat sie auf jeden Fall hinterlassen. Nach der Vorlesung sagte Dozent Nathan Alexander: „Wir genossen es, ihre Energie im Unterricht zu haben.“

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