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Der Survival-Guide für die Corona-Isolation

Eine Isolation zu überstehen ist nicht leicht – da braucht man Hilfe.
Foto: karlyukav / freepik / Illustration: jetzt

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Über zwei Wochen verbrachte ich wegen meiner Coronaerkrankung in strengster Isolation, ein paar weitere Krankheitstage kamen sogar noch obendrauf. Was ich jetzt weiß: Auch ein vermeintlich milder Verlauf kann die Hölle sein. Und wenn man noch dazu alleine wohnt, fühlt sich das Alleinesein manchmal eigenartig und auch schon mal beängstigend an. 

Dabei habe ich aber 20 Dinge gelernt, die mir beim Überleben in der Isolation sehr geholfen haben. Und die ich euch wärmstens empfehlen kann.

1. Bau dir in den ersten Krankheitsstunden eine Lieferkette auf. Frag bestenfalls jene Freundinnen und Freunde um Unterstützung, von denen du dir sicher sein kannst, sie kaufen dir auch Schokolade, obwohl es nicht auf der Einkaufsliste steht. 

2. Hausapotheke aufstocken. Taschentücher, fiebersenkende Tabletten, Hustensaft (gegen Reizhusten!), Erkältungssalbe und Nasenspray (zwei Packungen!!) einkaufen.

3. Du brauchst genug Cash, um den Lieferando-Mitarbeiter:innen Trinkgeld zu geben. Sie hassen dich sonst, auch wenn du sagst, du hast Corona.

4. Wenn ihr so nette Freundinnen und Freunde habt wie ich, kochen sie für dich. Die Türme an Tupperware-Dosen mit Namen beschriften, sonst gibt es irgendwann Krieg.

5. Nicht nach Long Covid googlen.

6. Um Gottes Willen, bitte auch nicht „Flurona“ googlen. SCHALTE DAS CORONA-INTERNET AUS!

7. Finde heraus, wer in deinem Freundeskreis eine Nachteule ist: Nachts kriecht bei manchen dieser ekelige Corona-Husten in den Körper und damit verbunden auch Sorgen. Es tut gut, wenn man weiß, man kann um Mitternacht noch jemanden anrufen, falls man Panik bekommt.

8. Die Sorge, dass die Nachbarn dein Husten hören könnten, wird dich vielleicht schlecht einschlafen lassen. Aber denk dann einfach an die laute WG von nebenan. Wie oft konntest du wegen ihrer Karaoke-Einlagen nicht pennen? Eben. Und jetzt laut weiterhusten!

9. Faszienbälle machen den Bewegungsmangel ein bisschen erträglicher.

10. Eine Win-Win-Situation ist es übrigens für deine Topfpflanzen. Krass wie grün die auf einmal sind!?!

11. Egal wie sentimental du bist, behalte deine Gedichte über die Isolationserfahrung besser für dich.

12. Halte Kontakt mit deinem Hausarzt. Die Krankheit war bei mir nicht linear. Es gab bessere Tage, Rückschritte und immer mal wieder ploppten neue Symptome auf. Mein Arzt hat übrigens gesagt, das Bisschen Blut beim Husten kann schon mal passieren. Und so ein Ausschlag auch.  

13. Falls du keine Haustiere hast: Man kann auch eine mit Fell überzogene Wärmflasche streicheln. Das ist fast so beruhigend wie bei einer Katze.

14. Sag der Postbotin oder dem Postboten, du hast Corona – sie sollen dir die Pakete immer zuwerfen. Du wirst ziemlich schnell ziemlich gut im Fangen.

15. Lass das Onlineshopping irgendwann trotzdem sein.

16. Sag niemandem, wann du wieder zu arbeiten anfängst. Du setzt dich damit nur unter Druck.

17. Auf keinen Fall arbeiten. Auch wenn dein Arbeitslaptop dich vorwurfsvoll anschweigen mag und du auf das eine Projekt ja echt Bock hast. Du bist krank und musst dich erholen! Sich über Bürogossip informieren zu lassen, ist schon okay.

18. Hänge nicht zu viel auf Social Media rum. Es fühlt sich komisch an, wenn auf Instagram alle mit ihrem aufregenden Privatleben angeben und du während des Scrollens bemerkst, dass du seit Tagen nicht das T-Shirt gewechselt hast.

19. Sobald du Klopapier statt Taschentüchern verwendest, hast du die Kontrolle über alles verloren. Ruf sofort jemanden an. Du brauchst Kontakt zur Außenwelt.

20. Telefoniere oft mit deinen Liebsten, das ist Zucker. Und sei nicht scheu, um Hilfe zu bitten. Corona is a bitch.

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