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Das ist: Xiye Bastida, die nicht die „amerikanische“ Greta sein will

Foto: Mary Altaffer / picture alliance / AP Photo

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Das ist…

...eben nicht die „amerikanische Greta“, sondern Xiye Bastida, eine bekannte Klimaaktivistin, die in New York City lebt. Die 18-Jährige ist eine der führenden Köpfe der Fridays-For-Future-Bewegung (FFF) in den USA, aber ist auch in anderen Organisationen aktiv. Etwa im „People's Climate Movement“, „Sunrise Movement“ und bei der in seinen Forderungen radikaleren Bewegung „Extinction Rebellion“.

Die kann…

...gut differenzieren. In einem Blog-Post erklärt sie, warum ihr Wunsch, nicht die „amerikanische Greta“ genannt zu werden, nichts mit fehlendem Respekt gegenüber der jungen Schwedin zu tun habe. „Greta ist ein großartiges Individuum mit einem reinen Herzen“, sie hätten sich bei einigen Veranstaltungen getroffen. Es würdige „Gretas eigenen Erfahrung und ihren persönlichen Kampf“ herunter, wenn man alle junge Klimaaktivist*innen die „Greta Thunberg“ ihres Landes nenne, so Xiye Bastida – und spielt damit auf Gretas Asperger Erkrankung an. Noch dazu gehe es bei der FFF-Bewegung um das Ganze, das würde Greta selbst auch betonen. „Einzelne Aktivist*innen hervorzuheben führt teils dazu, die Diversität der Geschichten derer zu verdecken, die in Armut und Umweltverschmutzung leben, die jetzt durch die Klima Krise noch verstärkt wird.“ 

Die kommt…

...ursprünglich aus der kleinen Stadt San Pedro Tultepec in der Nähe von Mexiko-Stadt. Dort wurde der jungen Frau, die indigen-mexikanische Wurzeln hat, bewusst, wie schlecht es um das Klima steht: In den 2010er-Jahren herrschte dort eine zweijährige Dürre, die von einer heftigen Flut-Saison abgelöst wurde. In einem Interview mit dem Online-Magazin Yale Environment 360 erzählte Xiye, dass ihr dabei klar sei, dass die Umweltschutzbewegung nicht von ihrer Generation gestartet worden sei, sie hätten nur „das Element der Dringlichkeit“ beigesteuert. „Indigene Menschen haben sich seit Tausenden Jahren um die Erde gekümmert, das ist ihre Kultur, ihre Lebensweise. Deswegen ist für mich ist Umweltschutz auch kein Hobby, sondern Lebensweise.“

Die will…

...die Erde retten, ist ja klar. Damit das klappt, müssen sich die Medien Xiye zufolge aktiver einbringen und den Klimaaktivismus so divers darstellen, wie sie ihn erlebt. Das  bedeutet, auch die Geschichten von marginalisierten Gruppen zu erzählen und vor allem nicht alle Aktivist*innen über denselben Kamm zu scheren: Teresa Ribera ist nicht die „spanische Greta“, Inga Zasowska nicht die „polnische Greta“ und Luisa Neubauer nicht die „deutsche Greta“.

Daraus lernen wir…

...dass man sich nicht entscheiden muss, ob man sich gegen Rassismus oder gegen den Klimawandel einsetzen will. Das ist auch die Botschaft von Xiye: „Umweltschützer müssen sich für Racial Justice einsetzen. Immer.“ Auch daher rührt auch ihr Unbehagen damit, die „amerikanische Greta Thunberg“ genannt zu werden: „Es würdigt die Jahre des Durchhaltens herab, dass Aktivist*innen of Colour ertragen haben.“

Nur Google weiß…

...dass Xiye nicht nur auf einer Meta-Ebene ikonisch ist, sondern tatsächlich auch schon im eigentlichen Sinn des Wortes wie eine Heilige dargestellt wurde. Anlässlich ihres Geburtstags teilte sie auf ihrem Instagram-Account einige der Bilder, die Menschen von ihr angefertigt hatten, mit ihren knapp 30 0000 Follower*innen. Und ja, da ist auch eines mit einer goldenen Gloriole dabei. 

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