Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Hilde Atalanta zeichnet ganz unterschiedliche Vulven

Foto: Screenshot/Instagram

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Wie ein Brötchen – glattrasiert und mit äußeren Schamlippen, die die inneren fest umschließen. So sieht in den meisten Pornos eine Vulva aus, und so sieht auch die Vulva aus, die 2015 beim Wettbewerb eines Sexspielzeug-Herstellers zur schönsten Vulva ernannt wurde. Dass der Intimbereich der meisten Frauen nicht wahnsinnig viel Ähnlichkeit mit einem Brötchen hat, ist nicht neu. Dennoch denken viele, ihre Vulva sollte sich mehr der angeblichen Norm annähern. Einige ziehen deswegen eine Schönheitsoperation in Betracht – immer mehr ziehen diese auch durch.

‘Was für ein Quatsch das ist und wie divers Vulven sein können, das zeigt die Illustratorin Hilde Atalanta aus Amsterdam mit ihren Zeichnungen. Ihre Illustrationen orientieren sich an echten Vorbildern. „Auf der ganzen Welt werden wir ständig mit einem verzerrten Bild der ‚perfekten‘ Vulva konfrontiert, und das lässt uns glauben, dass wir nicht dem ‚normalen‘ Bild entsprechen“, schreibt die 30-Jährige auf ihrer Website, die wie auch ihr Instagram-Account „The Vulva Gallery“ heißt. Auf Instagram folgen ihr mittlerweile mehr als 300 000 Menschen.

Atalanta startete mit dem Projekt, als sie hörte, wie viele Frauen sich an den Schamlippen operieren lassen, um dem Schönheitsideal ihres Intimbereichs zu entsprechen. „Ich möchte zeigen, dass natürliche Vielfalt etwas Schönes ist, und dass der menschliche Körper etwas ist, das wir schätzen sollten, statt uns dafür zu schämen“, so die Illustratorin.

Und sie will künftig noch mehr Menschen erreichen:  Gerade arbeitet die Künstlerin an einem Buch. Am liebsten würde sie es auch im Biologieunterricht sehen oder in Wartezimmern von Ärztinnen und Ärzten auslegen. „Wir haben irgendwoher das Gefühl bekommen, dass mit uns etwas nicht in Ordnung ist. Aber das stimmt nicht.“

Übrigens: Atalanta ist der Meinung, dass das Problem kein rein weibliches ist. Sie findet: Ein ähnliches Projekt müsse es auch mit Penissen geben. „Auch da gibt es so viele Unsicherheiten“, so die Illustratorin in einer Instagram-Story. Gerade sei sie mit den Vulven noch gut beschäftigt, aber: „Wer weiß, was die Zukunft bringt“.

soas

  • teilen
  • schließen