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Argentinien will Abtreibungen legalisieren

Eine junge Frau demonstriert am 19. Februar vor dem Parlament in Buenos Aires für die Legalisierung von Abtreibungen.
Foto: Natacha Pisarenko / dpa

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Zehntausende Frauenrechtler*innen gingen in den vergangenen Jahren in Argentinien auf die Straße, um für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zu demonstrieren. Doch das Land ist in dieser Hinsicht gespalten. Viele religiöse Gruppierungen sind dagegen. Jetzt sieht es nach einem Sieg der Frauenrechtler*innen aus: Der argentinische Ministerpräsident Alberto Fernández hat angekündigt, einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen vorzulegen.

Abtreibungen sind in Argentinien seit 2012 nur in Ausnahmefällen erlaubt, etwa wenn das Kind im Zuge einer Vergewaltigung gezeugt wurde oder Lebensgefahr für die Mutter besteht. Fernández, welcher als links-national eingestuft wird, forderte in einer Parlamentsansprache, dass der Staat seine Bürger und insbesondere Frauen schützen sollte. Im 21. Jahrhundert müsse die Gesellschaft respektieren, dass jede*r frei über den eigenen Körper entscheiden dürfe, so Fernández. Innerhalb der nächsten zehn Tage soll der Gesetzesentwurf dargelegt werden. Im Sommer 2018 wurde ein solcher Entwurf unter dem ehemaligen Präsidenten Mauricio Macri vom argentinischen Parlament noch abgelehnt.

Bereits 2003 wurde in dem Land eine Kampagne für legale Schwangerschaftsabbrüche ins Leben gerufen. Ein grünes Halstuch wurde zum Symbol für zehntausende Argentinierinnen. „Sexuelle Aufklärung, um entscheiden zu können. Verhütungsmittel, um nicht abzutreiben. Legale Schwangerschaftsabbrüche, um nicht zu sterben”, steht auf den Tüchern. Die Initiative geht davon aus, dass in Argentinien jährlich mehr als 350 000 Frauen illegal abtreiben. Amnesty International geht hingegen von mehr als einer halbe Millionen Abtreibungen pro Jahr aus. Aktuell gelten Schwangerschaftsabbrüche in Argentinien als Straftat, sowohl für Ärzt*innen als auch für die Frauen selbst.

bing

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