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Wie würde der „Game of Thrones”-Vorspann mit Lyrics klingen?

Foto: Screenshot/Youtube

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Vor Wochen ging es los. Überall Gepfeife, Gesumme, melodische Lautmalerei: „Nänä Nänänäääänä nänänääänänänäääää.“ Egal ob in Uni, Arbeit oder der U-Bahn: Je näher der Start der finalen Staffel von Game of Thrones rückte, desto penetranter wurden die laienhaften Interpretationen des Theme-Songs in den öffentlichen Raum getragen. Das größte Problem dabei ist, dass dieses Lied ein ganz fieser Ohrwurm ist. Einmal gehört, schon hat man den ganzen Tag diese Melodie im Hirn kleben. Ohne die Möglichkeit, ihn loszukriegen. Denn das einzige Mittel, das wirklich bei einem Ohrwurm hilft, ist ihn sich von der Seele zu singen. Ohne Lyrics ist das aber ein Ding der Unmöglichkeit. Also bleibt nur Pfeifen – doch nur die wenigsten beherrschen diese Kunst und so hören sich die meisten Pfeif-Versionen leider an wie ein sterbender Wellensittich.

Davon wollen uns die Youtuber von „The Warp Zone“ erlösen. Sie haben einen Text zur epischen Melodie geschrieben. Einen Text, der die Handlung umreißt und der versucht, das Phänomen „Game of Thrones“ zu erfassen. Nur wie hört sich das an bei einer Serie, die blutrünstiger ist als ein Grizzly Bear nach dem Winterschlaf? „Welcome to the Land Westeros – Scenic Vistas, Lofty Castles, Lots of Murdering - Where the one percent play the Game of Thrones“, so beginnt das Lied. Noch einigermaßen harmlos und nicht gaaaanz im Rhythmus. Doch ab da geht es schnell bergab: Durchgeschnittene Hälse, Inzest, Kindermord.

Je weiter man das Lied hört, desto ersichtlicher wird, warum dieser epische Song, den der Duisburger Ramin Djawadi komponiert hat, keinen Text hat. Die Handlung ist einfach nicht der Stoff für ein Ohrwurm-Lied. Allzu oft sollte man sich das Video von „The Warp Zone“ jedenfalls nicht anhören. Sonst ertappt man sich eventuell dabei, wie man in der vollbesetzten U-Bahn ein Lied über Inzest vor sich hin singt.

Die Youtuber sind allerdings bei weitem nicht die ersten, die sich an Cover-Versionen der Game-of-Thrones-Titelmusik versucht haben. Southpark hat schon 2013 eine ganze Episode dem Serien-Epos gewidmet und kurzerhand die Musik nur mit dem Wort „Wiener“ untermalt - eine Anspielung auf die Flut an männlichen Geschlechtsorganen, die die Zuschauer in der Serie präsentiert bekommen.

Auch Katzen, Ziegen, Faultiere und Schafe mussten schon für ein Game-of-Thrones-Cover herhalten. Am besten gelang es wohl Weird Al Yankovic das Lied zu vertonen: bei den Emmys 2014.

Doch auch hier bietet es sich nicht unbedingt an, den Text laut in der Öffentlichkeit zu singen. Vielleicht müssen wir uns ein für alle Mal damit abfinden, dass wir wohl bis in alle Ewigkeit dazu verdammt sind „Nänä Nänänäääänä nänänääänänänäääää“ vor uns hinzusingen. Oder wir lernen endlich, wie man richtig pfeift.

rawe

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