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Horror-Party: Zwei ungebetene Gäste und ein geklauter Toaster

Silvester wurde zur Horrorparty, die dank zwei Partycrashern aus dem Ruder gelaufen ist.
Illustration: Daniela Rudolf-Lübke

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Wir alle vermissen Partys – und vergessen dabei leicht, dass Feiern nicht immer nur spaßig ist. In dieser Serie erzählen wir deshalb von den schlimmsten Partys, auf denen wir in unserem Leben waren. Viel zu viel Alkohol, grauslich langweilige Verwandte, emotionale Tiefpunkte – es gibt ja viel, das eine Feier vermiesen kann. Falls du selbst von einer schlimmen Party erzählen willst: Schreib uns eine Mail an info@jetzt.de! 

  • Horrorstufe: 7 von 10
  • Center of Attention: Das Haus der Gastgeberin Mila.
  • Trinkverhalten: Motiviert. Klar, war ja auch Silvester.

„Leute, die Getränke sind kühl gestellt, es kann also losgehen.“ Mit diesen Worten startete die wohl schrecklichste Silvesternacht meines Lebens. Wir, ungefähr 15 Freund*innen, wollten zusammen bei Mila im Haus das neue Jahr mit dem ein oder anderen alkoholischen Getränk begrüßen. Für die Party wurde das komplette Wohnzimmer zur Tanzfläche. Die Terrasse gehörte den Raucher*innen und denjenigen, die ihre rot glühenden Wangen, geschuldet den fröhlich durcheinander getrunkenen Drinks, abkühlen wollten.

Die Hausparty startete wie eigentlich jede gewöhnliche Party: Die Hälfte der Gäst*innen kam zu spät, brachte nicht, wie eigentlich angekündigt, Alkohol mit, stattdessen aber unangekündigte Begleitung. So um 21 Uhr waren schon die ersten Menschen sehr betrunken. Auf der Tanzfläche waren alle Hemmungen verflogen und die ersten Paare zogen sich für ein bisschen Zweisamkeit in dunklere Ecken des Hauses zurück.

Zu diesem Zeitpunkt hätte niemand gedacht, dass es später am Abend zwei Verletzte geben würde.

Ihnen schien nicht aufzufallen, wie unwillkommen sie auf unserer Party waren

Ich, irgendwann auch sehr ausgelassen am Tanzen, bekam das Chaos erst gar nicht richtig mit. Draußen waren nämlich zwei ungebetene Gäste dazugekommen: zwei Jungs, wahrscheinlich etwas älter als wir. Niemand schien sie zu kennen, geschweige denn eingeladen zu haben. Gastgeberin Mila wollte keine komplett Fremden in ihrem Haus haben. Wir versuchten also erst sehr freundlich, die Jungs rauszuschmeißen. Ihnen schien aber nicht aufzufallen, wie unwillkommen sie auf unserer Party waren. Sie bedienten sich stattdessen ungefragt aber sehr motiviert weiter an der provisorisch aufgebauten Minibar. An unserer provisorisch aufgebauten Minibar. 

Als dann zwei Freunde von uns, Emil und Philipp, etwas deutlicher wurden und sie aufforderten zu gehen, kippte die Stimmung plötzlich. Die Fremden wurden handgreiflich. 

Die Szene war filmreif

Völlig unerwartet und zum Schock von allen Herumstehenden schubste einer der Fremden Emil gegen den – wie sich später herausstellte  – sehr teuren Gartentisch. Der Tisch ging dabei zu Bruch. Fast gleichzeitig zog der andere Fremde Philipp eine Flasche über den Kopf. Die Szene war filmreif – nur leider in der Realität für Philipp und Emil ziemlich schmerzhaft. Schlagartig waren wir alle wieder quasi nüchtern.

Emil und Philipp hatten sich zwar leicht verletzt, aber zum Glück keine größeren Schnittwunden bekommen. Und ihr heldenhafter Einsatz lohnte sich: Der fremde Besuch zog murrend ab. Sie merkten wohl, dass wir  nicht locker lassen würde, bis sie abhauten. Wir versorgten Philipp und Emil professionell Ersthelferinnen-mäßig: Philipp bekam eine gekühlte Weinflasche für die mittlerweile auf Eigröße angeschwollene Beule an seinem Kopf. Und Emils Hand, die durch den Sturz zu bluten angefangen hatte, wurde mit diversen bunten Pflastern versorgt. Aber nach diesem Vorfall war die Luft raus – niemand wusste mehr so richtig was mit sich anzufangen und die Party löste sich sehr schnell auf.

Als wäre eine Prügelei und ein kaputter Gartentisch nicht schon genug Horror für einen Abend, trudelten am nächsten Morgen weitere schlechte Nachrichten ein. Mila schrieb uns im Whatsapp-Silvesterparty-Chat, dass es neben den Verletzungen auch noch weitere Vorfälle an dem Abend gegeben haben musste. Der Familientoaster war weg, jemand hatte scheinbar gegen den Spiegel im Bad gehauen und irgendwie war dabei auch  die Toilettenspülung kaputt gegangen. 

Immerhin: Das Geld für den kaputten Gartentisch konnten wir ihr paypalen. Eher nichts tun konnten wir gegen den Ärger mit ihren Eltern. 

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