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Zwei australische Teenager retten Koalas

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Auf der Insel „Kangaroo Island“ im Süden von Australien haben Caleb und Micah, zwei Jungs im Alter von 18 und 19 Jahren, ein kurzes Video gedreht und bei Youtube hochgeladen. Darin zu sehen: ein Auto mit sehr vielen, sehr erschöpft aussehenden Passagieren. 

Die beiden Cousins haben auf einer Tour über die Insel hilflose Koalas eingesammelt, um sie vor den Buschfeuern zu retten. In ihrem Video kann man sechs ausgewachsene und einen sehr jungen Koala sehen, die im Auto verteilt sitzen. Die Mutter mit dem Baby brachten die Jungs laut eigener Aussage im Kofferraum unter, weil sie einen aggressiven Eindruck gemacht hatte. 

Die beiden Jungs leben auf „Kangaroo Island“, das vor der Südküste Australiens liegt. Die Insel ist mit einer Fläche von knapp 4400  Quadratkilometern die drittgrößte Insel Australiens, es leben nur etwas mehr als 4000 Menschen auf der Insel. Mehr als ein Drittel der Insel ist Naturschutzgebiet – teilweise leben in dieser biodiversen Landschaft Tiere, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Und all das ist jetzt akut bedroht.

Denn seit einigen Wochen brennt es, wie in weiten Teilen Australiens, auch auf der Insel, etwa 155 000 Hektar gingen in Flammen auf. Ein Drittel der Insel wurde bereits von den Buschfeuern vernichtet. Allein auf der Insel sind nach ersten Schätzungen mindestens 25 000 Koalas bei den Buschfeuerbränden ums Leben gekommen. Und die Koalas von „Kangaroo Island“ unterscheidet etwas Wesentliches von denen auf dem Festland: Sie sind im Gegensatz zu den Tieren dort nicht von Chlamydien befallen. Diese Krankheit wird beim Geschlechtsverkehr übertragen und kann bei den Tieren zu Blindheit, Unfruchtbarkeit und auch zum Tod führen. 

Viele Menschen, die wie Micah und Caleb Wildtiere vor den Feuern retten, geben sie beim „Kangaroo Island Wildlife Park“ ab. Doch mehr als ein Drittel der Tiere musste von den Pfleger*innen und Ärzt*innen dort eingeschläfert werden, weil ihre Verletzungen, meist Verbrennungen, zu schwer waren. 

Koalas werden bei den Bränden besonders häufig verletzt, weil sie relativ träge Tiere sind. Sie verbringen ihre Tage damit, in Baumkronen zu sitzen und ihr Hauptnahrungsmittel Eukalyptus zu verdauen. Mehr als die Hälfte der Koala-Population der Insel ist nach Schätzung von Expert*innen bereits in den Buschbränden ums Leben gekommen. Umso großartiger ist es, dass sich Menschen wie die beiden Jungs die hilflosen Tiere retten und sich um sie kümmern.

chwae

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