Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Was ihr aus 2020 mit ins neue Jahr nehmen wollt

Es war nicht das beste aller Jahre, aber auch 2020 ist Gutes entstanden.
Foto: Ethan Hoover / Unsplash

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Soweit dürften sich alle einig sein: Corona = schlecht, Krise = anstrengend, 2020 = eine Shitshow. Trotzdem – und das würden Motivationscoaches sicher bestätigen – ist jede Krise auch eine Chance. Wenn alte Routinen gebrochen werden, ist Platz für neue. Klingt ekelhaft nach Selbstoptimierung, aber in diesem verrückten und oft schlimmen Chaos, das wir 2020 nennen, ist ja vielleicht auch etwas gar nicht so Übles in Bewegung gekommen.

Das hat zumindest eine kleine Instagram-Umfrage auf dem jetzt-Account ergeben. „Mir fallen sehr viele Dinge ein, von denen ich mir wünschen würde, dass sie nächstes Jahr bitte bitte nicht mehr da wären“, meinte jetzt-Redakteurin Franziska Setare Koohestani darin, „aber gibt es irgendetwas, das ihr gerne aus dem Jahr 2020 in das Jahr 2021 oder sogar 2022 mitnehmen würdet?“ Aus euren Antworten auf diese Frage lässt sich folgender Überblick erstellen:

Soziales Leben

In den vergangenen Monaten hat vermutlich jede und jeder Kontakt zu Personen verloren, da man sich etwa nicht wie gewohnt treffen konnte, oder zum Teil sogar, weil man so unterschiedliche Ansichten zum Thema Corona hat. Viele Menschen klagten und klagen im Teil-Lockdown über Einsamkeit. Manche hatten aber durch die Begrenzungen an Kontaktpersonen offenbar auch die Möglichkeit, bestehende Beziehungen zu vertiefen. In das nächste Jahr wollen viele also zum Beispiel mitnehmen: „Das Familiengefühl in meiner WG <3“, den „Partner“ oder den „Zusammenhalt meiner Familie in diesen schweren Zeiten“. Auch beschreibt ein*e User*in, dass man wegen der Pandemie sogar mehr Kontakt zu Freund*innen aus anderen Städten haben könne, „da Onlinetreffen normal sind“. 

Me-Time

Alleinsein und Einsamkeit sind nicht dasselbe. Das hat sich auch in euren Antworten gezeigt: Viele genießen die dazu gewonnene Zeit, die man mit sich selbst verbringen kann: „Ruhe und Gelassenheit“ habe das gebracht, man könne dem „Körper besser zuhören“. Das gilt offenbar sogar für Menschen, die sonst die Sau rauslassen, das impliziert zumindest diese Antwort: „Geschlossene Clubs, das Jahr Pause tat mental und physisch gut.“ Oder wie es eine Userin es zusammenfasst: „Es langsam angehen und mich einfach nicht mehr stressen lassen – YOLO in Slomo.“ Prost!

Neue Umgangsformen

Soziale Normen sind etwas Magisches: Niemand zwingt einen dazu, sich gegenseitig einen guten Appetit vor dem Essen zu wünschen – und doch kommt die Benimm-Floskel vor einer gemeinsamen Mahlzeit quasi immer. Mit dem Ausbruch der Pandemie kamen einige neue Regeln dazu, die User*innen zufolge für immer bestehen bleiben sollten, egal ob vorgeschrieben oder nicht. Dazu zählt insbesondere „Abstand halten“, egal ob in „Schlangen“ oder „Bushaltestellen“. Einige User*innen finden, dass auch in Zukunft in Wartezimmern von Arztpraxen Maske getragen werden sollte. Und: Händeschütteln brauche kein Comeback, weil das „schon immer nervig“ gewesen sei, und sich mit den neuen Corona-Begrüßungen auch die Frage erledigt habe, „ob man sich umarmt oder die Hände schüttelt.“ High Five darauf.

Digitalisierung und Home-Office

Vielleicht der naheliegendste Aspekt: die Möglichkeit, von zu Hause aus am Schulunterricht, Unikurs oder Arbeitsmeeting teilzunehmen. Klar, nicht jeder Mensch ist Fan von Zoom-Konferenzen, und gerade, wenn es um die schulische Bildung geht, ist zumindest zu vermuten, dass die Lehre hier noch nicht so gut funktioniert wie im normalen Unterricht. Trotzdem: „Homeoffice“, die generelle „Digitalisierung an Schulen“, sowie die „Möglichkeit, Vorträge, Workshops und Uni auch mal digital zu besuchen“ möchten sich einige für 2021 beibehalten. 

Das waren natürlich längst nicht alle der positiven Entwicklungen des vergangenen Jahres. Viele freuen sich auch über häufigere Spaziergänge, mehr Zeit zum Kochen oder „weniger Verkehr auf den Straßen“. 

Manchen fällt es allerdings schwer, das Gute im Schlechten zu sehen. Für sie war dieses Jahr einfach nur hart, sie haben mit ihrer Gesundheit, Einsamkeit oder etwa Geldproblemen gekämpft – oder sogar mit allem zusammen: „Auf einsame Abende, Langeweile und Kurzarbeit kann ich verzichten“, schreibt eine Person. Bleibt nur eines zu hoffen: Dass 2021 am Ende doch besser wird.

mpu  

  • teilen
  • schließen